Die 80-jährige Rentnerin aus Übach-Palenberg hat mit ihrer kleinen Rente ihr Auskommen. Die 1200 Euro im Monat reichen für Miete, Nebenkosten und Lebensunterhalt. Ihre Welt war also in Ordnung. Bis die Gas-Jahresabrechnung kam.

Da die Seniorin Frischluft liebt, hatte sie stundenlang bei aufgedrehter Heizung das Fenster geöffnet. Dass der Mehrverbrauch durch die monatliche Pauschale nicht abgedeckt war, hatte sie nicht bedacht. Und da sie die Nachzahlung nicht leisten konnte, wurde die Gaslieferung eingestellt. Kurzerhand besorgte sich die Rentnerin ein Heizöfchen, den Stromverbrauch hatte sie ebenfalls nicht bedacht.

Und so kam es, wie es kommen musste. Auch diese Nachzahlungsforderung konnte sie nicht begleichen. Und so wurde auch der Strom abgestellt. Auf einige Tausend Euro beliefen sich die Verbindlichkeiten. Unbürokratische Hilfe für die Frau in Not hat auch in diesem Fall der Lions Club Übach-Palenberg/ Geilenkirchen geleistet. Er führte Gespräche mit dem Stromversorger, schaltete die Schuldnerberatung der Diakonie ein und beglich einen Teil der Schulden.

Die rund 40 Mitglieder des Clubs helfen da, wo das soziale Netz Löcher hat. Beispielsweise der jungen Frau aus Geilenkirchen, die mit ihren beiden Kindern in einer feuchten Wohnung in Geilenkirchen lebte. Die Lions besorgten eine andere Wohnung, griffen nicht nur in ihre Kasse, um Möbelstücke zu bezahlen, sondern auch zu Farbe und Pinsel, um bei der Renovierung zu helfen. Für den Förderverein für behinderte Kinder in Frelenberg haben die Lions die Leasing-Rate für einen Transporter übernommen. Damit können die Kinder in den nächsten vier Jahren zu Ärzten und Therapeuten gebracht werden.

„Es tut gut, Gutes zu tun“, sagt Thomas Pennartz, derzeit amtierender Präsident der Lions. Der Vorstandsvorsitzende der Kreissparkasse Heinsberg weiß nur zu genau: „Ich habe im Leben viel Glück gehabt, das hatten andere Menschen nicht. Davon will ich etwas zurückgeben.“ Dem stimmt auch Dr. Theo Owczarski zu: „Wir wollen etwas an die weitergeben, die im Leben nichts hatten“, sagt der Geilenkirchener Arzt. Wilhelm-Josef Wolff, Präsident des Lions-Hilfswerkes und Unternehmer aus Tripsrath, weist auch auf die andere Seite der Lions hin: „Man lernte neue Menschen kennen, man findet Freunde. Und mit diesen Freunden kann man Gutes tun.“

Auch in dieser Woche fand sich der Freundeskreis zusammen, mit reichlich frischem Obst und Zucker im Gepäck. Gemeinsam kochte man Marmelade. Viel Marmelade. 350 Gläser wurden gefüllt, hübsch beschriftet und verpackt. Für 2,50 Euro können sie auf dem Geilenkirchener Nikolausmarkt erworben werden. Dazu noch wollen die Lions 500 Gläser Senf an den Mann bringen. Ebenfalls selbstgemacht. Dies ist nur eine von vielen Aktivitäten, um an Geld zu kommen. An Geld, um Smartboards für die KGS Geilenkirchen und die musikalische Grundausbildung für Übacher Grundschulkinder zu finanzieren. Auch Projekte wie „Lions Quest“, „Klasse 2000“ und „Kindergartenplus“ werden von dem Freundeskreis finanziell unterstützt. Lehrer und Erzieherinnen werden zu den Themen Gewalt- und Drogenprophylaxe, Stärkung der sozialen Kompetenz und Beratung zur gesunden Ernährung geschult.
3000 Kalender sind zu haben

50 000 Euro haben die Lions in diesem Jahr für gute Zwecke gespendet, eingenommen durch Spenden und verschiedene „Activities“. Alleine durch die Adventskalender-Aktion, die jetzt startet, hofft der Club auf Einnahmen in Höhe von 15.000 Euro. 3000 Kalender sind zu einem Stückpreis von fünf Euro ab sofort erhältlich. Bis zu 25 Gewinne gibt es täglich, der kleinste Gewinn hat einen Wert von 25 Euro.

Hauptgewinn sind 1000 Euro in bar. Aber auch ein Gutschein für ein Wochenende für zwei Personen im Sauerland, für einen Fernseher, Gutscheine für Restaurants, Geschäfte und Apotheken locken. Auch eine Fußpflegerin hat einen Gutschein als Preis spendiert. Die Kalender sind nummeriert, die Gewinnnummern werden unter notarieller Aufsicht ermittelt. Hinter den Türchen verbergen sich die Preise, die man bei bestimmter Losnummer direkt beim Anbieter einlösen kann.

Jeder Kalender kann mehrfach gewinnen. Die notariell ermittelten Zahlen lassen sich im Internet (www.lions-uebach-p.de) und in unserer Zeitung nach dem Notartermin Anfang Dezember nachlesen.

„Jeder Cent fließt in ein gemeinnütziges Projekt in Geilenkirchen oder der Region“, verspricht Lions-Präsident Thomas Pennartz.

Thomas Pennartz, Wilhelm Josef Wolff und Dr. Theo Owczarski
wollen mit dem Erlös der Adventskalender-Aktion
wieder vielen Menschen in Not helfen.
Foto: Georg Schmitz